“No excuses anymore” | AFM goes Wiener Festwochen!

© Wiener Festwochen

„Alles ist in ewiger Veränderung“, so lautete das Versprechen der Wiener Moderne. Doch der Bruch mit den Traditionen war unvollständig: eurozentristisch, männlich und elitär. Bis heute hat sich daran wenig geändert. So stammen etwa rund 92 % aller von Orchestern weltweit aufgeführten Werke von Komponisten, 88 % davon sind weiß. (Quelle: donne, women in music)

Wie kann eine Musiktheater,- und Konzertpraxis aussehen, die sich der Gegenwart zuwendet – global, vielfältig und für alle? Bei einem zweitägigen Gipfel treffen sich an diesem Wochenende (8. und 9. Juni 2024) Vertreter*innen von Institutionen, lokale und internationale Impulsgeber*innen und Mitglieder der Akademie Zweite Moderne. Ziel ist die Erarbeitung und Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung, eine Selbstverpflichtung von Theatern, Opern, Konzerthäusern und Festivals, den notwendigen strukturellen Wandel mit konkreten Maßnahmen zu befördern.

Unsere Mitarbeiterin Jelena Rothermel wird direkt vor Ort in Wien sein, um uns bei der Veranstaltung im Arnold-Schönberg-Center zur Ausarbeitung einer Erklärung zu diversitätsbewusster Musikprogrammplanung (und mehr) zu repräsentieren. Am 6. Juni 2024 haben wir mehrere Stunden online mit den Verantwortlichen Jana Beckman und Komponist Sandeep Bhagwati an einem Entwurf zu dieser Erklärung gemeinsam gearbeitet! Jelena Rothermel und Sandeep Bhagwati werden diesen Entwurf morgen in Wien präsentieren. Mit Vertreter*innen vieler großer Kulturinstitutionen wird darüber diskutiert und daran gefeilt. Was für ein großartiger und vor allem zukunftsträchtiger Prozess! Wir sind glücklich, daran beteiligt zu sein!

Dieses Event ist so bedeutend, dass sogar die New York Times (Artikel vom 6. Juni 2024, Link funktioniert!) darüber berichtet:

“Frustrated by the stubborn gender imbalances in classical music, the directors of the Wiener Festwochen, a prestigious arts festival in Vienna, have this year formed the “Academy Second Modernism,” an initiative that will showcase works by 50 female and nonbinary composers over five years. “We don’t want another panel discussion after which nothing changes,” said Jana Beckmann, the leader of the initiative. Beckmann said that she wanted to see institutions commit to “structural changes with concrete measures,” and hoped that uniting people from different countries and parts of the industry would create sustainable change and maintain accountability.

Mary Ellen Kitchens, who is on the governing board of the Archive of Women and Music in Germany, is helping to draft the declaration. “We’re also looking at focusing on programming more contemporary music,” Kitchens said. “The chances of more parity or diversity are much greater that way.”

One reason for the continuing inequity in classical music seems to be that living composers are often edged out by their long-dead predecessors. About 80 percent of the works performed by orchestras around the world this season were composed by dead white men like Mozart, Beethoven and Tchaikovsky, according to the Donne, Women in Music report.”

Die NYT schließt mit dem Fazit: “We all seem to care about making change and giving voice to those who do not have a voice.”

 

GIPFELTREFFEN im Arnold-Schönberg-Center Wien

11 – 13 Uhr Öffentlicher Diskurs
14 – 17 Uhr Treffen der Mitglieder der Akademie Zweite Moderne mit Impulsgeber*innen

TEILNEHMENDE INSTITUTIONEN, INITIATIVEN UND ENSEMBLES

Opera Ballett Vlaanderen, Grand Theatre de Genéve, La Monnaie/De Munt, Elbphilharmonie, DSO Berlin, Tokyo Metropolitan Theatre, African Women’s Orchestra, Oluzayo Festival, Ultima Oslo Contemporary Music Festival, Donaueschinger Musiktage, The Icelandic Opera, Open Opera Ukraine, Borealis – festival for eksperimentell musikk Norwegen, Festival de Automne Paris, Swiss Female Composers Festival, Keychange, Musikverein Wien, Wien Modern, Klangforum Wien, Volksoper Wien, Archiv Frau und Musik, Ensemble Recherche, frau*feld, D-Arts….

Künstlerisches Team

Konzept Jana Beckmann
Mit Du Yun, Bushra El-Turk, Shasha Chen, Dilay Doğanay, Mirela Ivičević, Marina Lukashevich, Monthati Masebe, Brigitta Muntendorf, Feliz Anne Reyes Macahis, Aida Shirazi
Jury Jana Beckmann, Barbora Horáková Joly, Sofia Jernberg, Sophie Schafleitner, meLê yamomo

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